Die praktische Prüfung. Bericht eines Flugschülers.

Datum: 09.07.2024 
Uhrzeit: 08:30 CET 
Wetterbedingungen: Keine Wolken, Kein Wind 
Flugstunden bis zur Prüfung: 50h 

Flugvorbereitung: 

Da unser Flug so früh am Morgen losging, habe ich die Flugvorbereitungen schon am Vortag mit einem fiktiven Wind durchgeführt. Die Strecke Mosbach (ohne Landung), KRH und zurück nach EDFM hatte ich bereits zwei Tage vorher bekommen. Die Routenplanung, Treibstoffberechnung sowie die Gewichts- und Schwerpunktverteilung und die Start- und Landestreckenberechnung habe ich mit der Vorlage unseres Vereinsfliegers erstellt. Am Vortag bin ich die geplante Route dann noch einmal gemeinsam mit meinem Fluglehrer abgeflogen. Am Morgen habe ich mir das Wetter angeschaut – das GAFOR, den dazugehörigen Text, ein GRAMET und die Wettervorhersagen der umliegenden Flugplätze vorbereitet. Die NOTAMS habe ich mir einfach über SkyDemon ausgedruckt. Im Clubraum haben wir etwa 10 Minuten lang die Flugvorbereitung durchgesprochen. Mein Prüfer hatte nichts daran auszusetzen. Dann ging es hinaus zum Flieger – erster Teil der Prüfung bestanden! 

Vorflugkontrolle: 

Als ich am Hangar ankam, stand das Flugzeug bereits startbereit vor mir – ich hatte es schon vorher überprüft. Jetzt sollte ich noch einmal von vorn beginnen und alles checken. Also Master Switch an, Lichter und Pitot-Heizung einschalten, und dann hieß es: “So geht’s los, jetzt fliegen wir!” 

Flug: 

Auf dem Weg zur Piste lief alles wie immer. Zuerst die ATIS-Informationen aufgeschrieben und dann ab zum Rollhalt. Die Piste 09 war in Betrieb. Thomas soll immer darauf achten, bei passenden Bedingungen einen Abflug über die 09 zu beantragen. 

Am Rollhalt angekommen, schaltete Thomas schnell das GPS und die Funktion für die nächstgelegenen Flughäfen aus. Dann noch der Runup und das Emergencybriefing – und schon waren wir startklar. Kurz nachdem wir die Schwelle der Piste 27 überflogen hatten, zog Thomas mir plötzlich das Gas weg. Sofort die Landeklappen gesetzt und das Feld vor uns ins Visier genommen. Zum Glück hatten wir das während des Fluges am Vortag besprochen. Gas wieder auf volle Leistung und weiter zum Ausflugspunkt Sierra. Von dort aus ging’s weiter zur Autobahnausfahrt der A5 in Schwetzingen, mein erster Checkpoint. Sowohl die Zeit als auch der Kurs waren perfekt. Flugzeug in Reiseflugkonfiguration gebracht und bei FIS angemeldet. Auf zum nächsten Checkpoint: ein kleiner Fluss neben einer Straße – ideal für unsere Kleinnavigation, sagte Thomas. Zum Glück hatten wir diesen Punkt auch schon am Vortag gecheckt. Kleinnavigation also auch abgehakt. 

Nach etwa 20 Minuten überflogen wir Mosbach auf 3500 Fuß. Als nächstes stand Airwork auf dem Plan: Stallübungen, Vollkreise und ein Vollkreis ohne Sicht nach außen. Thomas fragte mich auch, was der Schnappskompass machen würde, wenn man auf Westkurs vom Steig- in den Reiseflug übergeht. Mehr als “der Kompass wird sich bewegen” konnte ich leider nicht sagen, aber das sollte mein Bestehen nicht gefährden. Es heißt ebenfalls, Thomas solle oft Kurvenausleitübungen mit dem Schnappskompass machen, aber das war nicht Teil meiner Prüfung. 

Airwork also auch geschafft. Jetzt sollten verschiedene Radiale Inbound und Outbound von KRH angeschnitten werden. Währenddessen zog mir Thomas in 4500 Fuß das Gas heraus – eine Notlandeübung war an der Reihe. Ein zügiger Vollkreis zur Orientierung und der Flugplatz in Sinsheim war in Sicht, den wir bereits am Vortag überflogen hatten. Die Entfernung passte relativ gut. Auf dem Weg dorthin ging ich sicherheitshalber trotzdem alle möglichen anderen Optionen durch, falls es zu knapp geworden wäre. 

In 1000 Fuß ging es anschließend wieder nach oben und auf direktem Kurs nach Mannheim. Kurz nochmal die ATIS abgehört, bevor es zurück auf die Turmfrequenz ging. Es folgte ein Anflug über die Schwelle in 2300 Fuß für eine Ziellandeübung. Die Einteilung schien bis im Queranflug optimal. Doch die Thermik der Häuser im Endanflug auf die 09 haben mir dann plötzlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Slip hat die Landung dann gerettet. Vor dem Hangar angekommen fragte Thomas mich anschließend, ob ich mir nach dem Flug die Lizenz geben würde, ich sagte “Ja!” und Thomas gratulierte mir zur bestandenen Prüfung. 

Fazit: 

Alles in allem ein super Flug, super symphytischer Prüfer und eine noch bessere Prüfungsvorbereitung durch meinen Fluglehrer Jochen – vielen Dank für die tolle Ausbildung! 

Der stolze Fluglehrer Jochen mit dem Absolventen und Authoren Felix (rechts)

Badisch-Pfälzischer Flugsportverein e. V. Est. 1926