BZF-Kurs – ein Erfahrungsbericht (Teil 1 “Unterricht”)

Von unserem Mitglied Matias Buvari

 

BZF Vorbereitungskurs beim BPFV

Allgemeines

Wer sich mit dem Fliegen beschäftigt hat, sei es am Flugsimulator oder über Videos und Filme, hat schon mal davon gehört, dass man im Flugzeug auch mit der einen oder anderen Bodenstation kommunizieren muss.

Der Unterricht

OK. Wir sitzen im Clubraum und sollen (und wollen) Flugfunk lernen. Es sitzen einige erfahrenere Flugschüler im Raum und mit mir ein bis zwei weitere blutige Anfänger. Ein Fluglotse vom Tower (Mike) sitzt vorne und teilt Karten und Pläne für die Übungen aus. Wir Rookies hören erst mal zu was die anderen so anstellen und versuchen mal ein bisschen mitzuschreiben und nachzuvollziehen, was so gemeint sein könnte. Anflugkarten und Flughafenpläne sehen ja schon mal schick aus. Die dicken Linien werden wohl die Pisten sein – am Anfang sagt man natürlich Startbahn, da wird man aber gleich berichtigt und lernt dass dann schnell 😉

Der Unterricht läuft wie folgt ab:

Die meisten möchten natürlich später mal auch im Ausland fliegen und so ist Englisch (BZF 1) dann Pflicht. Mike ist der Fluglotse und wartet auf Anrufe von den Fliegern (jeder Flugschüler ist ein Pilot und darf jetzt virtuell den Flugplatz anfliegen, dessen Anflugpläne vor einem liegen). Die Atmosphäre ist sehr entspannt und freundschaftlich. Der Anflug erfolgt in Deutsch, im zweiten Teil später wird dann vom gleichen Flugplatz in Englisch abgeflogen.

Also der Reihe nach:

  • Einleitungsanruf
  • Flugzeugkennung, Flugzeugmuster, Position, Flugstrecke, Flughöhe und Absicht melden (und das möglichst in der richtigen Reihenfolge)
  • Freigabe abwarten und wörtlich zurücklesen (vorher verstehen ist hilfreich)
  • Platzrunde einfliegen (was ist ein Gegenanflug?)
  • Was will mir WILCO sagen?

Puuh. Am Anfang schwirrt einem der Kopf.

Nach der Landung, Frequenz wechseln und auch noch Rollen auf den verwinkelten Flughafenplänen. Na gut, geschafft.
Abflug Englisch mit Special VFR Anweisungen. Die für den Abflog vorgegebenen METAR Informationen erlauben keinen Abflug nach Sichtflugregeln, daher wird ein Abflug über Sonderfreigaben simuliert – dies kommt auch in der Prüfung so vor. Also das ganze wieder zurückrollen (taxi), aber auf Englisch.

Das klingt alles schon bisschen mehr so, wie man es aus TV-Sendungen kennt.

Special-VFR Anweisungen direkt mitschreiben und fehlerfrei zurücklesen hält man anfangs für kaum möglich. Aber die erfahrenen Schüler schaffen das. Also ist nicht alle Hoffnung verloren. Nach der ersten Unterrichtsstunde fühlt man sich schon ein bisschen überfordert und ist angespannt vor der zweiten Stunde, in der man ja natürlich auch mitmachen möchte. Klar, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Aber durch die Korrekturen und Erklärungen kommt man nach und nach in die Materie hinein. Man sagt irgendwann automatisch ZWO statt ZWEI und das SAY AGAIN wird auch Routine. Das über Jahre trainierte TH im Englischen wird durch ein hartes T ersetzt (Tri Tausend statt Three Thousand) und alles flutscht auf einmal.

Nach einigen Wochen im Kurs merkt man, dass man selbst plötzlich der erfahrenere Flugschüler ist und man anderen helfen kann, dass man selbst Special-VFR flüssig mitschreibt und direkt zurücklesen kann. Nach mehreren Monaten kann man dann allmählich die Prüfung in Angriff nehmen.

Mein Fazit

Alles in Allem ist es, wie so vieles in der Fliegerei, Übungssache. Und je öfter regelmäßiger man im Kurs dabei ist, desto einfacher fällt es einem selbst. Und natürlich darf man nicht vergessen zu erwähnen, dass wir in jeder Unterrichtseinheit auch eine Menge Spaß hatten – Danke Mike. 🙂


Hier geht es weiter mit Teil 2 – Die Prüfung


Badisch-Pfälzischer Flugsportverein e. V. Est. 1926