BPFV und SVRN mit gemeinsamer Charity-Aktion.

Weihnachten. Fest der Liebe und Familie.
Zeit, Gutes zu tun und Menschen zu helfen, denen das Schicksal nicht immer gesonnen war.

In diesem weihnachtlichen Sinne entschieden sich der Badisch-Pfälzische Flugsportverein (BPFV) und der Simulatorverein Rhein-Neckar (SVRN) dazu, einer Mannheimer Familie eine besondere Weihnachtsüberraschung zu machen.

Im Namen beider Vereine überreichten André Aepfelbach (SVRN) und Marcus Weber (BPFV) der vierköpfigen Familie “Rosario Heid” einen Reisegutschein für einen 3-Tagesaufenthalt in Hamburg, inkl. VIP-Eintritt in das Miniatur-Wunderland, einer Hafenrundfahrt, der Hotelunterkunft, den Bahntickets und vielem mehr…

Die Familie Rosario Heid sind langjährige Freunde beider Vereine. Vor viereinhalb Jahren wurden ihre Zwillinge als Extremfrühchen in der 24. Schwangerschaftswoche mit gerade einmal etwas über 500g pro Kind geboren. Die Überlebenschancen solch kleiner Kinder sind gering, aber die beiden kämpften sich ins Leben und wurden nach diversen Operationen an Herz, Kopf und Bauch sechs Monate nach Geburt aus der Klinik entlassen. Eine unangenehme Nebenwirkung der Frühgeburt ist eine Lungenschädigung, die auch heute noch immer wieder schwere Atemwegsinfektionen bis hin zu Lungenentzündungen verursacht.
Genau deswegen mussten beide Jungs in der Woche vor Weihnachten wieder einmal acht Tage in der Kinderklinik der Universitätsklinik Mannheim verbringen. Die Weihnachtsvorbereitungen wurden ausgesetzt, da mit den Kindern üblicherweise auch die Eltern in der Klinik stationär aufgenommen werden. Zu den Feiertagen war die Familie aber wieder zu Hause und konnte sich von den anstrengenden Krankheitswochen erholen.

Hier der Reisebericht:

Am Freitag den 6. Januar ging es für uns los – ganz entspannt um 10.10 mit dem ICE ab Mannheim direkt nach Hamburg. Wir hatten uns Sitze in einem Abteil reserviert und waren schlau genug, den letzten Wagen zu wählen. Dort reservieren erfahrungsgemäß die wenigsten Menschen und so hatten wir ein 6er-Abteil ganz für uns 4 alleine. Die Jungs fanden das Zugfahren großartig, und wir Eltern waren gleichermaßen entspannt, weil sie in unserem Abteil laut sein konnten und dabei niemanden störten. Da war es auch egal, dass die knapp 5-stündige Hinfahrt letztendlich fast 6 Stunden dauerte, wir hatten es warm und entspannt mit ausreichend Verpflegung und Spielsachen. 

Bis wir allerdings am Hotel ankamen war es dann schon dunkel, und unseren Plan, gleich freitags abends noch zu den Landungsbrücken zu laufen, änderten wir dann kurzfristig zugunsten eines gemütlichen Abendessens beim Italiener um die Ecke. Die Italienischen Restaurant-Besitzer waren sehr kinderlieb und kümmerten sich rührend um uns. Die Jungs waren begeistert von dem Apartment und untersuchten sofort jede Ecke der beiden Zimmer, inkl. aller Lichtschalter, Knöpfe und Stecker. Wir waren froh, als sie endlich schliefen, weil sie dann nichts kaputt machen konnten … 

Am Samstag Morgen ging’s zum Frühstück, gemeinsam mit vielen anderen Familien – sehr entspannend, wenn die eigenen Kinder nicht die einzig lauten und begeistert herumhüpfenden Kinder sind. Draußen war es bitterkalt, der Sturm hatte die Straßen und Gehwege komplett überfrieren lassen, so dass wir auf dem Weg zur U-Bahn Schlittschuhfahren konnten. Wir hatten Spaß dabei! 

Um 11 bestiegen wir eines der vielen (hunderte??) Rundfahrtenboote, das zum Glück einen geschlossenen Raum hatte, sonst wäre es kalt geworden. So aber saßen wir warm und geschützt am Fenster, hatten einen großartigen Blick auf den Hafen und die Schiffe und einen lustigen Tourführer, bei dem ganz sicher nicht jedes Wort der Wahrheit entsprach, der uns aber auf jeden Fall großartig unterhielt. Mit der U-Bahn ging es eine Station weiter zur Hafencity – ich hatte die Hoffnung, dass wir einen Blick in die Elbphilharmonie werfen dürften, die erst mittwochs darauf eröffnet werden sollte. Nach 15 min Anstehen in der Kälte konnten wir zumindest auf die Plaza, die Aussichtsplattform auf halber Höhe. Ein beeindruckender Bau! Wir haben uns fest vorgenommen, eines Tages einmal nach Hamburg zurückzukommen und ein Konzert im großen Saal anzuhören. Mal schauen, wann wir diesen Plan in die Tat umsetzen. 

Gegen 14 Uhr und eine weitere Runde Schlittschuhfahren auf dem Gehweg später kamen wir endlich im Miniatur Wunderland an. Es war super voll – kein Wunder an einem Samstag Nachmittag, an dem die Kälte und der Wind es fast unmöglich machten, sich länger draußen aufzuhalten. Wir mussten öfter Platz für die Kleinen in der Menge der Menschen schaffen, aber unsere Jungs waren trotz der Massen fasziniert von den Zügen, Autos und Lichtern. Und die Flugzeuge!! Besonders begeistern waren sie aber auch von den nachgestellten Live-Performances und Konzerten. Es sind halt Musikerkinder … 

Wir blieben fast 4 Stunden im Miniatur Wunderland – weitaus länger als wir das Durchhaltevermögen unserer Jungs eingeschätzt hatten. Gegen halb 6 machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel und entschieden uns spontan, bei Edeka ein schnelles Abendessen für die Jungs zu besorgen – Brot, Wurst, Käse, Tomaten – und uns selbst eine Kleinigkeit aufs Zimmer bringen zu lassen, anstatt noch einmal um die Häuser zu ziehen. Der Room Service funktionierte leider nicht so wie geplant, so dass wir 2 Stunden später immer noch hungrig auf dem Zimmer saßen – der einzige Wermutstropfen an einem ansonsten wunderschönen Wochenende. 

Die Heimreise am Sonntag ging mit 4 einhalb Stunden vergleichsweise schnell (oder fühlte sich zumindest so an), so dass wir gegen 5 Uhr nachmittags glücklich und ein bisschen müde wieder zu Hause einliefen. 

Sehr schön war der persönliche Anruf der Hoteldirektorin am Montag Mittag – sie entschuldigte sich für den vermasselten Room Service und bat uns, beim nächsten Besuch eines Adina Hotels vorher mit ihr Kontakt aufzunehmen, damit sie uns etwas Gutes tun könne. Das nenne ich Kundenorientierung! 


Badisch-Pfälzischer Flugsportverein e. V. Est. 1926